Sie haben no Produkt in Ihrem Warenkorb.
Wasserenthärter - sind sie sinnvoll?
Wasserenthärter können die Wasserhärte Ihres Leitungswassers deutlich absenken. Dadurch kommt es unter anderem zu weniger Kalkablagerungen auf Armaturen und Heizstäben. Zudem ist weicheres Wasser für die Zubereitung von Kaffee und Tee oft vorteilhaft.
Problematisch für die Gesundheit ist hartes Wasser wiederum nicht, im Gegenteil: Immerhin nehmen Sie mit hartem Wasser ein Mehr an gesunden Mineralien wie Calcium auf.
➥ Wann ist es also sinnvoll, Wasser zu enthärten? Welche Techniken sind zur Wasserenthärtung verfügbar? Diese und andere Fragen beantwortet Ihnen unser nachfolgender Praxis-Ratgeber.
Was ist die Wasserhärte eigentlich?
Die Wasserhärte wird im Wesentlichen durch den Gehalt an gelösten Calcium- und Magnesiumionen bestimmt. Ionen sind Teilchen mit einer elektrischen Ladung. Je mehr Calcium- und Magnesiumionen in Ihrem Wasser enthalten sind, desto höher ist die Wasserhärte. Deshalb werden Calcium und Magnesium auch als sogenannte Härtebildner bezeichnet. Hartes Wasser fühlt sich jedoch nicht „härter“ an als weiches Wasser.
Die Wasserhärte wird in Deutschland in verschiedene Skalen eingeteilt:
➥ Von den Wasserwerken wird die Wasserhärte gegenüber Verbrauchern meist nur über die gesetzlich vorgeschriebene grobe Einteilung „weich“, „mittel“ und „hart“ kommuniziert. Diese Einteilung finden Sie zum Beispiel auch auf Waschmittelverpackungen.
➥ Ebenfalls gebräuchlich ist die Einteilung nach Grad deutscher Härte (°dH). So weist zum Beispiel hartes Wasser per Definition mehr als 14 °dH auf.
Der Härtegrad des Wassers im Überblick
Die Härtebereiche von Wasser werden mit Millimol Calciumcarbonat pro Liter bestimmt:
Härtebereich weich
weniger als 8,4 °dH
(entspricht weniger als 1,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter)
Härtebereich mittel
8,4 °dH bis 14 °dH
(entspricht 1,5 bis 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter)
Härtebereich hart
mehr als 14 °dH
(entspricht mehr als 2,5 Millimol Calciumcarbonat pro Liter)
Schon gewusst?
Aufschluss über die genaue Härte Ihres Leitungs- oder Brunnenwassers kann eine Wasseranalyse im Labor geben.
Wasserhärte und Gesundheit
Der Konsum von hartem, kalkhaltigem Wasser hat keine negativen Auswirkungen auf Ihre Gesundheit – sofern das Wasser den Anforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, also die Grenzwerte im Trinkwasser nicht überschreitet.
Generell ist der Gehalt von lebenswichtigen Mineralstoffen wie Calcium und Magnesium in hartem Wasser höher als in weichem Wasser. So trägt hartes Trinkwasser zur Mineralstoffversorgung des Körpers bei, während es bei weichem, mineralstoffarmem Wasser eher zu einer Mineralstoffunterversorgung kommen kann. Eine Wasserenthärtung empfiehlt sich also weniger als dauerhafte Maßnahme.
Wann ist eine Wasserenthärtung sinnvoll?
Eine Wasserenthärtung kann aus speziellen Gründen angebracht sein:
➥ Aquarium:
Weiches Wasser kann ebenso für Aquarianer vorteilhaft sein. So bevorzugen einige Fische wie Diskus oder Neons weiches Wasser – insbesondere, wenn es sich um Wildfänge handelt.
➥ Schutz von Haushaltsgeräten:
Hartes Wasser kann unter anderem zu verstärkten Ablagerungen in Wasserkochern, Kaffeemaschinen oder auf Heizstäben von Waschmaschinen führen. Diese allgemein oft als „Kalk“ bezeichneten Ablagerungen erhöhen den Energieverbrauch der Geräte. Bei starken Verkalkungen kann es zudem zu einem Wärmestau an Heizstäben kommen, welcher diese auf Dauer zerstören kann. Weiterhin lassen Kalkablagerungen oft Dichtungen und Ventile spröde bzw. undicht werden.
➥ Weniger Putzaufwand:
Kalkflecken auf Armaturen und Kacheln sind unschön und lästig. Bei Wasser mit geringerem Härtegrad reduziert sich der Putzaufwand oft deutlich.
➥ Niedrigerer Waschmittelverbrauch:
Bei hartem Wasser müssen Sie Waschmittel höher dosieren als bei mittelhartem oder weichem Wasser [1]. Zudem schäumen zum Beispiel Duschgels und Haarwaschmittel bei weicherem Wasser besser und es bilden sich keine störenden Kalkseifen.
➥ Geschmacksverbesserung:
Einige Tee- und Kaffeesorten profitieren bei der Zubereitung von weichem Wasser. Je nach persönlichen Vorlieben kann weiches Wasser auch als Trinkwasser besser schmecken.
Welche Techniken zur Wasserenthärtung gibt es?
➯ Abkochen: Ein einfaches Hausmittel zum Enthärten von Wasser ist das Abkochen. Beim Abkühlen von Wasser fällt Kalk aus und wird so dem Wasser entzogen. Wegen des hohen Energiebedarfs ist diese Methode allerdings nur für kleine Wassermengen zu empfehlen.
➯Chemische Wasserenthärtung: Als Wasserenthärter in Waschmitteln kamen früher Phosphate zum Einsatz. Heute werden in phosphatfreien Waschmitteln überwiegend Zeolithe als Enthärter verwendet. Diese Stoffe sind jedoch nicht zur Enthärtung von Trinkwasser geeignet!
➯ Ionen-Austauscher: Bei der Wasserenthärtung durch einen Ionenaustauscher werden dem Wasser positiv geladene Calcium- und Magnesiumionen entzogen. Diese Härtebildner werden in der Regel durch Natrium- oder Kalium-Ionen ersetzt. Der Ionenaustausch findet meist an einem speziellen Harz statt. Nach einer gewissen Durchflussmenge ist die Enthärtungskapazität des Ionen-Austauschers erschöpft und das Harz muss durch eine spezielle Salzlösung regeneriert werden.
➯ Umkehr-Osmose: Bei der Umkehrosmose wird das Wasser, stark vereinfacht gesagt, durch eine sehr feine Membran gedrückt. Diese kann von Calcium- und Magnesiumionen nicht passiert werden. Bei der Umkehrosmose werden allerdings auch andere im Wasser gelöste Stoffe wie Schad- und Mineralstoffe abgeschieden. Während dieser Effekt bei Schadstoffen erwünscht ist, kann die Umkehrosmose Wasser auch zu stark entmineralisieren. Dies kann gesundheitlich bedenklich sein und das Wasser korrosiv („aggressiv“) gegenüber Rohrleitungen machen. Deshalb ist nach der Umkehrosmose oft eine Remineralisierung des Wassers nötig.
Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:
Zum Weiterlesen:
[1] Umweltbundesamt, „Wäsche waschen, Waschmittel“