Kupfer im Trinkwasser - wie schädlich ist es?

Kupfer ist für den Menschen in kleinsten Mengen lebensnotwendig. Zu hohe Kupferkonzentrationen im Trinkwasser können für Sie allerdings zum Gesundheitsrisiko werden. Welche konkreten Gesundheitsschäden drohen durch Kupfer im Leitungswasser? Wie kann Kupfer überhaupt in das Wasser gelangen und was können Sie gegen kupferhaltiges Wasser tun? Unser nachfolgender Praxis-Ratgeber liefert die passenden Antworten und einige zusätzliche Tipps.

Kupfer im Trinkwasser

  Wasser und Kupfer – die wichtigsten Fakten

  • Kupfer ist für den Menschen ein lebenswichtiges Spurenelement.
  • Eine zu hohe Kupferaufnahme über die Nahrung oder das Wasser kann Gesundheitsschäden verursachen.
  • Besonders gefährdet sind kleine Kinder.Kupferhaltiges Wasser wird meist durch Kupferrohre verursacht.
  • Mit einem Wassertest können Sie den Gehalt von Kupfer im Wasser sicher bestimmen lassen.

  Was ist Kupfer?

Kupfer ist ein chemisches Element mit dem Elementsymbol „Cu“ und zählt zu den Übergangsmetallen. Kupfer ist im Vergleich zu anderen Metallen relativ weich und lässt sich durch seine gute Formbarkeit leicht verarbeiten. Kupfer wird unter anderem als elektrischer Leiter in Kabeln, für Leiterplatten oder Dachrinnen verwendet. Zudem werden Kupferrohre häufig als Wasserrohre in der Hausinstallation verwendet.

  Kupfer als wichtiges Spurenelement?

Kupfer ist für den Menschen ein lebensnotwendiges Spurenelement. So ist Kupfer unter anderem ein wichtiger Bestandteil von Enzymen und spielt zum Beispiel beim Eisenstoffwechsel eine zentrale Rolle. Weiterhin wird Kupfer für die Blutbildung, das Nervensystem sowie für den Aufbau von Bindegewebe benötigt. Ein Kupfermangel kann zu Blutarmut und einer zu hohen Eisenkonzentration in der Leber führen, welche das Organ schädigen kann. Kupfer wird in der Regel überwiegend über die Nahrung aufgenommen. Zu den kupferreichen Nahrungsmitteln zählen unter anderem Leber, Nüsse, Tee und Kaffee.

Wichtig zu wissen: Der tägliche Kupferbedarf eines Erwachsenen liegt bei etwa 1 bis 1,5 mg.

  Kupfer als Schadstoff

Einen Großteil des vom Körper nicht benötigten Kupfers scheidet dieser über die Galle und den Darm aus. Ist die Kupferaufnahme allerdings zu hoch, kann dieser Ausscheidungsmechanismus des Körpers überfordert werden. Besonders empfindlich auf eine erhöhte Kupferaufnahme reagieren kleine Kinder. Bei diesen kann eine erhöhte Kupferzufuhr über die Nahrung oder das Trinkwasser unter anderem eine frühkindliche Leberzirrhose auslösen. Allgemein erhöht eine erhöhte Kupferaufnahme über längere Zeiträume unter anderem das Risiko zur Ausbildung von Leber- und Nierenerkrankungen sowie Blutarmut. Außerdem kann eine zu hohe Kupferzufuhr die Aufnahme bzw. Verfügbarkeit anderer lebensnotwendiger Spurenelemente behindern.

Wichtig zu wissen: Erwachsene sollten täglich nicht mehr als 5 mg Kupfer aufnehmen. Bei kleinen Kindern kann dieser „Grenzwert“ bereits ab 1 mg pro Tag erreicht sein.

  Woher stammt das Kupfer im Leitungswasser?

Kupferverbindungen sind in vielen Gesteinen und Böden enthalten. Durch Auswaschung und Lösungsvorgänge finden sich daher Spuren von Kupfer auch im Grundwasser oder in Gewässern. Größere Mengen von Kupfer können durch Bergbautätigkeit freigesetzt werden. Kupfer kann somit in kleinen Mengen aus natürlichen Quellen wie Gesteins- und Bodenschichten in Grund- und Oberflächenwasser und somit in das Trinkwasser gelangen. So wird Kupfer zum Beispiel aus kupferhaltigen Mineralien wie Malachit oder Azurit gelöst. In Bergbaugebieten oder durch industrielle Altlasten können auch größere Mengen Kupfer in das Wasser gelangen.

Auch in der Landwirtschaft werden kupferhaltige Spritzmittel verwendet, die unter Umständen in das Grundwasser ausgewaschen werden. Finden Sie in unseren Beitrag nützliche Informationen zu Kupfer im Leitungswasser.

Das Schwermetall Kupfer wir im Allgemeinen durch Wasser nur schwer gelöst. Die Löslichkeit steigt jedoch bei saurem Wasser (pH-Wert kleiner 7). Erhöhte Mengen Kupfer im Leitungswasser können bei saurem Wasser folglich auch bei installierten Kupferleitungen auftreten.

Beziehen Sie Ihr Trinkwasser über einen kommunalen oder städtischen Wasserversorger, sind Kupferrohre in Ihrer Hausinstallation allerdings die Hauptquelle für kupferhaltiges Wasser. Besonders hohe Kupfermengen können in den ersten Monaten aus neu verlegten Kupferrohren freigesetzt werden, da sich in diesen erst langsam eine Schutzschicht aus Kupfercarbonat aufbaut. Weiterhin stellt unter anderem ein niedriger pH-Wert unter 7 ein Risiko für verstärkte Kupferfreisetzungen aus Kupferrohren dar. Deshalb dürfen Kupferrohre uneingeschränkt nur für Wasser mit einem pH-Wert von über 7,4 verwendet werden. Bei pH-Werten zwischen 7 und 7,4 darf der TOC-Gehalt (gesamter organischer Kohlenstoff) des Wassers nicht über 1,5 mg pro Liter liegen. Ob Ihr Leitungswasser für die Verwendung von Kupferrohren geeignet ist, können Sie bei Ihrem Wasserversorger erfragen. Weiterhin kann Kupfer unter anderem aus kupferhaltigen Bauteilen in Armaturen, Boilern oder Wasserkochern freigesetzt werden.

Zu viel Kupfer im Leitungswasser ist schädlich!

Kupfer ist in Spuren essentiell (lebensnotwendig) für den menschlichen Körper. Kupfer ist Bestandteil vieler wichtiger Enzyme. In der Leber kann Kupfer bis zu einer gewissen Menge gespeichert werden. Dieser Vorrat kann dem Körper für eine gewisse Zeit als Puffer bei einer Unterversorgung dienen.

Ein Kupfermangel ist in Deutschland sehr selten. Ernsthafte gesundheitliche Probleme wie Hirnschädigungen oder Vergiftungserscheinungen können aber bei einer zu hohen Kupferaufnahme auftreten. Auch ein Zusammenhang von hoher Kupferaufnahme und der Alzheimer-Krankheit wird diskutiert.    

Für Erwachsene gilt eine tägliche Aufnahme von mehr als 5 mg als toxisch. Für Kinder ab 1 Jahr liegen die Werte, abhängig vom Körpergewicht, bei 1 – 4 mg/Tag. Für Kupfer im Trinkwasser gilt in Deutschland ein Grenzwert von 2 mg/L. Bei installierten Kupferrohren kann der Grenzwert für Kupfer im Leitungswasser überschritten werden. Dies gilt besonders bei saurem Wasser und neu installierten Rohren.


  Welcher Grenzwert gilt für Kupfer laut Trinkwasserverordnung?

Laut deutscher Trinkwasserverordnung gilt für Kupfer ein Grenzwert von 2 m/l. Allerdings wird dieser Grenzwert von Ihrem Wasserversorger nur bis zum Hausanschluss garantiert. Auf den letzten Metern bis zum Wasserhahn kann der Grenzwert folglich durch Kupferfreisetzungen aus der Hausinstallation überschritten werden.


  Kupfergehalt im Leitungswasser ermitteln mit einer Wasseranalyse

Ob in einem Haushalt das Leitungswasser mit zu viel Kupfer belastet ist, kann über eine professionelle Wasseranalyse leicht geklärt werden. Eine solche Wasseranalyse auf Kupfer gibt auch über die mögliche Belastung mit anderen Schwermetallen oder Schadstoffen Auskunft.

Tipp: Kupfer reichert sich besonders im Leitungswasser an, wenn dieses lange in den Rohren steht. Dieses Wasser sollte daher nicht als Trinkwasser oder zum Kochen verwendet werden. Verbraucher sollten das Wasser vor einer solchen Verwendung kurz ablaufen lassen.

Mit unserem Wassertest können Sie den Kupfergehalt Ihres Trinkwassers sicher und schnell bestimmen lassen. Besonders Empfehlenswert ist ein solcher Test auch für Betreiber privater Brunnen. Die Probenahme für den Test können Sie ganz einfach selbst vornehmen.

 


  Zum Weiterlesen:

Techniker Krankenkasse, „Für den Stoffwechsel unentbehrlich“: https://www.tk.de/techniker/gesund-leben/ernaehrung/essen-und-wissen/mineralstoffe-spurenelemente-2004778
Consumer Version Merck Manual, „Copper“: http://www.merckmanuals.com/home/disorders-of-nutrition/minerals/copper
Bayerisches Staatsministerium für Umwelt- und Verbraucherschutz, „Unter welchen Bedingungen können erhöhte Kupfergehalte auftreten?“: http://www.stmuv.bayern.de/service/faq/anzeige_x.php?id=590

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