Stagnationswasser - oft belastet

Wenn Wasser für längere Zeit in Leitungen oder Boilern steht, spricht man von Stagnationswasser. Warum sollten Sie den Gebrauch von Stagnationswasser vermeiden? Welche Krankheitserreger kann dieses enthalten und wie lässt sich Stagnationswasser vorbeugen? Hier erhalten Sie die wichtigsten Informationen zum Thema.

 

  Was ist Stagnationswasser?

Stagnationswasser

Kurzdefinition: Unter Stagnationswasser versteht man herkömmliches Leitungswasser, dass längere Zeit unbewegt in den Leitungen steht, bspw. über Nacht, während der Arbeitszeit oder eines Urlaubs. Hierbei kann es zu chemischen Reaktionen kommen, bei dem Metallrohre Schwermetalle ins Wasser abgeben können.

Lösen sich diese Bestandteile im stehenden, also Stagnationswasser, können erhebliche Folgeerkrankungen aus dem regelmäßigen Genuss des Trinkwassers auftreten. Oft ist Stagnationswasser auch mit Kupfer belastet. Befindet sich keine kalkreiche Schicht auf der Innenseite der Kupferrohre kann Kupfer an das Leitungswasser abgegeben werden.

Wichtig: Stagnationswasser sollte nach einer Empfehlung des Umweltbundesamtes nicht als Trinkwasser oder für die Zubereitung von Speisen verwendet werden. Besondere Vorsicht ist bei der Zubereitung von Säuglingsnahrung geboten.1 Aber auch beim Duschen, Baden, Zähneputzen oder Waschen drohen durch Stagnationswasser Gefahren.

In der Regel wird von Stagnationswasser gesprochen, wenn Wasser von der Quelle bis zum Entnahmeort länger als 4 Stunden zum Stillstand kommt. Das Wasser stagniert in den Leitungen. Eine konkrete Definition von Stagnationswasser laut Trinkwasserverordnung gibt es jedoch nicht. Mit „Quelle“ kann zum Beispiel das Wasserwerk (Stagnationswasser in Hauptleitungen) oder auch der Hausanschluss gemeint sein.

Für private Haushalte ist hier meist der Hausanschluss als Quelle relevanter, da Stagnationswasser in Hauptleitungen eher selten auftritt. Zudem können auch einzelne Teile der Hausinstallation von Stagnationswasser betroffen sein. So kann es unter anderem zu Stagnationswasser in der Zuleitung zur Dusche oder dem Wasserhahn in der Küche kommen, auch wenn zum Beispiel Wasserhähne am Waschbecken regelmäßig genutzt werden.
Eine weitere Quelle für Stagnationswasser sind ebenso einige Warmwasserboiler, wenn für längere Zeit ausschließlich kaltes Wasser verbraucht wird und Leitungen zu Wasseranschlüssen im Garten.

  Erhöhte Schwermetallbelastungen im Stagnationswasser

Je länger Wasser in Leitungen steht, desto mehr Schadstoffe kann das Wasser aus den Rohren aufnehmen. Diese Problematik ist besonders bei Bleirohren relevant. Obwohl Bleirohre inzwischen verboten sind und in deutschen Trinkwasserinstallationen nicht mehr vorhanden sein dürften, sind Bleirohre trotzdem noch in einigen Altbauten zu finden. Erhöhte Konzentrationen von Blei im Trinkwasser können unter anderem schwere Nervenschäden hervorrufen.

Stagnationswasser kann aber ebenso Kupfer und andere Schwermetalle wie Cadmium und Nickel aus der Trinkwasserinstallation oder Armaturen lösen. Erhöhte Kupferwerte im Trinkwasser können insbesondere bei Kleinkindern zu Leberschäden führen.1 Kupfer wird verstärkt aus neuen Kupferrohren freigesetzt, in denen sich noch keine Schutzschicht gebildet hat. Cadmium gilt ebenfalls als gesundheitsschädlich und Nickel verursacht häufig Allergien.

  Gesundheitsgefahren durch Keime im Stagnationswasser

Ein weiterer Risikofaktor bei Stagnationswasser sind verstärkte Keimbelastungen des Trinkwassers. Zu den gefährlichsten Keimen in Stagnationswasser zählen Legionellen. Die Bakterien können unter anderem lebensbedrohliche Lungenentzündungen hervorrufen. Legionellen vermehren sich verstärkt in lauwarmem Stagnationswasser und können unter anderem durch feine Wassertröpfchen (Aerosole) beim Duschen über die Atemwege in den Körper gelangen.2

Weitere mögliche Keime im Stagnationswasser sind Pseudomonaden, welche unter anderem Blutvergiftungen, Wund- und Harnwegsinfektionen sowie Lungenentzündungen hervorrufen können. Weiterhin sind erhöhte Konzentrationen von E. Coli im Stagnationswasser möglich. E. Coli ist zum Beispiel für Durchfallerkrankungen verantwortlich. Stagnationswasser ist weiterhin ein Risikofaktor für verstärktes Wachstum von Pilzen in der Wasserinstallation.

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Stagnationswasser vermeiden – geeignete Maßnahmen

Eine der wichtigsten Maßnahmen zur Vermeidung von Gesundheitsrisiken durch Stagnationswasser ist das Ablaufen lassen von Stagnationswasser. Wie lange Sie Stagnationswasser ablaufen lassen sollten, hängt unter anderem von der Länge der Rohre und der enthaltenen Wassermenge ab. Deshalb sollten Sie Wasser aus dem Kaltwasserhahn nach längerer Nichtnutzung des Anschlusses so lange ablaufen lassen, bis dieses merklich kühler und damit frischer wird.

Lassen Sie zusätzlich auch das Wasser aus dem Warmwasserstrang ablaufen. Achten Sie beim Ablaufen in der Dusche darauf, dass Sie die Duschbrause möglichst direkt über den Abfluss halten, damit das Wasser nicht zerstäubt wird und sich keine kontaminierten Wassertröpfchen ausbreiten können.

Lassen Sie Wasser auch in Ferienhäusern oder Hotels vor der Nutzung ablaufen, da die Anschlüsse dort teilweise länger nicht genutzt werden. Zudem empfiehlt das Bundesumweltamt bei längerer Abwesenheit (mehrere Tage) unter anderem die Stockwerkabsperrung bzw. den Haupthahn zu schließen. Nach dem Öffnen der Absperrungen sollten Sie das Wasser 5 Minuten ablaufen lassen.

 

  Referenzen:

[1] Umweltbundesamt, „Trink Was – Trinkwasser aus dem Hahn“: http://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/publikation/long/3058.pdf
[2] Bundesinstitut für Risikobewertung, „Kupferrohre nicht für alle Trinkwasserinstallationen geeignet“: http://www.bfr.bund.de/de/presseinformation/1998/04/kupferrohre_nicht_fuer_alle_trinkwasserinstallationen_geeignet-841.html
[3] Stadt Münster, „Gesundes Trinkwasser“: http://www.stadt-muenster.de/fileadmin//user_upload/stadt-muenster/53_gesundheit/pdf/trinkwasser_broschuere_2017.pdf

 

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