Ausreichend strenge Grenzwerte sollen Trinkwasser zu einem sicheren Lebensmittel machen, sodass Sie Ihren gesamten Wasserbedarf durch öffentlich bereitgestelltes Trinkwasser decken können, ohne Gesundheitsschäden befürchten zu müssen.
Auch wenn Sie Trinkwasser aus einem privaten Brunnen entnehmen, muss dieses den Anforderungen der Trinkwasserverordnung entsprechen.
Aus Sicht des Verbrauchers wäre auch in Gebieten mit
Industriebetrieben und landwirtschaftlicher Nutzung eine völlige
Schadstofffreiheit des Trinkwassers das Optimum.
Dieses Ziel lässt sich jedoch in vielen Gegenden Deutschlands nicht ökonomisch und technisch praktikabel erreichen.
ℹ Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung bilden daher auch in gewisser Weise einen Kompromiss zwischen bestmöglichem Gesundheitsschutz und einer praktisch umsetzbaren gesicherten Trinkwasserverordnung.
Neben möglichen Verunreinigungen des Trinkwassers durch Industrie, Landwirtschaft und Haushaltsabwässer kann es auch durch natürliche Quellen zu Schadstoffeinträgen in Grund- und Oberflächenwasser kommen. So enthält Grundwasser fast immer Spuren von Schwermetallen wie Blei und Kupfer, die aus Gesteins- und Bodenschichten ausgewaschen werden.
Die Trinkwasserverordnung enthält außerdem Grenzwerte für Keime wie Coli-Bakterien, die durch Fäkalien in das Trinkwasser gelangen können. Außerdem gewährleistet die Einhaltung der Trinkwasserverordnung einen gewissen Schutz der Trinkwasserinstallation vor Ablagerungen durch zu hohe Eisen- und Mangankonzentrationen sowie eine zu hohe oder zu niedrige Wasserhärte.
Grenzwertüberschreitungen von Schadstoffen oder Bakterien im Trinkwasser können entweder durch eine verunreinigte Entnahmestelle bzw. Quelle oder das Leitungsnetz verursacht werden. So kann es zum Beispiel in landwirtschaftlich stark genutzten Gegenden durch den Eintrag von Stickstoffverbindungen zu einer erhöhten Nitratbelastung im Grundwasser kommen.
Auch zu hohe Belastungen mit Pflanzenschutzmitteln oder deren Rückständen kommen in der Praxis gelegentlich vor. Schadstoffe wie Schwermetalle, Benzol oder Tetrachlorethen können aus industriellen Altlasten in das Grundwasser oder Flüsse freigesetzt werden. Bei Überschwemmungen und Hochwasserlagen besteht das verstärkte Risiko von Keimeinträgen in Brunnen und Trinkwasserleitungen.
Warum die eigenen Hausleitungen oft das Problem sind
Relativ häufig liegt die Ursache für überschrittene Grenzwerte des Trinkwassers
jedoch bei Ihrer Hausinstallation. So sind in Altbauten teilweise noch
immer Bleirohre verbaut, die gesundheitsschädliche Bleimengen an das
Leitungswasser abgeben können. Neue Kupferrohre sind eine Quelle für das
Schwermetall Kupfer.1 Verkeimte Perlatoren und marode Leitungen sind eine mögliche Ursache für Coli-Bakterien im Leitungswasser.
Bei einer zu niedrigen Temperatur im Warmwasserkreislauf drohen außerdem Freisetzungen von Legionellen-Bakterien, die unter anderem schwere Lungenentzündungen verursachen können.
Gut zu wissen: Für den Zustand der Hausleitungen sind Hausbesitzer selbst verantwortlich. Aus diesem Grund empfiehlt sich ein Wassertest, um die eigene Wasserqualität sowie den Zustand der Rohrleitungen zu überprüfen.
Grenzwerte für Trinkwasser sind in der Trinkwasserverordnung unter anderem für die Schwermetalle Blei (0,005 mg/l ab 2028), Kupfer (2 mg/l), Chrom (0,025 mg/l (ab 01/2030) und Nickel (0,020 mg/l) festgelegt. Blei und Kupfer können zum Beispiel aus Blei- und Kupferrohren in der Hausinstallation abgegeben werden.
Außerdem schreibt die Trinkwasserverordnung Grenzwerte für Eisen (0,20 mg/l) und Mangan (0,050 mg/l) im Trinkwasser vor. Eisen und Mangan sind in den üblicherweise im Wasser vorkommenden Konzentrationen nicht gesundheitsschädlich. Allerdings können zu hohen Eisen- und Mangankonzentrationen das Wasser braun färben und den Geschmack des Trinkwassers beeinträchtigen.
Weitere wichtige Grenzwerte für Trinkwasser betreffen Nitrat (50 mg/l) und Nitrit (0,50 mg/l). Beide Stoffe gelangen durch intensive Landwirtschaft in den Wasserkreislauf. Nitrat ist insbesondere für Säuglinge und Kleinkinder schädlich, da es unter anderem den Sauerstofftransport im Blut behindern kann.
Neben Schadstoffen schreibt die Trinkwasserverordnung auch strikte Grenzwerte für die Anzahl an Keimen wie E. Coli (0/100 ml) im Trinkwasser vor.1 Coli-Bakterien sind Fäkalkeime, die zum Beispiel durch undichte Rohrleitungen, Tierkot oder bei Hochwasserlagen in das Trinkwasser gelangen können. Fäkalkeime können schwere Durchfallerkrankungen auslösen.
Mit Änderungen der Trinkwasserverordnung in den Jahren 2011 und 2012 wurden zum Beispiel auch Grenzwerte bzw. Untersuchungsvorschriften für Uran (0,01 mg/l) und Legionellen-Bakterien für Trinkwasser erlassen.
- Blei: 0,005 mg/l (ab 2028)
- Kupfer: 2 mg/l
- Nickel: 0,02 mg/l
- Cadmium: 0,003 mg/l
- Arsen: 0,01 mg/l (ab 2028/2036: 0,004 mg/l)
- Quecksilber: 0,001 mg/l
- Eisen: 0,2 mg/l
- Mangan: 0,05 mg/l
- Nitrat: 50 mg/l
- Koloniezahl bei 22 °C: 100/1 ml (Grenzwert für die Gesamtbelastung mit koloniebildenen Keimen wie Coli-Bakterien)
- Legionellen: 100/100 ml (Technischer Maßnahmenwert, bei dem unter anderem Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden müssen.)2
Die Ermittlung von Grenzwerten für Trinkwasser erfolgt auf wissenschaftlicher Basis. Dazu werden oft auch Erkenntnisse aus Tierversuchen verwendet. Hierzu werden meist Ratten über lange Zeiträume einem Schadstoff in verschiedenen Konzentrationen ausgesetzt. Dies kann zum Beispiel über die Nahrung oder das Trinkwasser geschehen. Am Ende einer Testreihe wird der sogenannte NOEL-Wert (No-Effect-Level) ermittelt. Dieser gibt an, welche Konzentration des Schadstoffs vertragen wird, ohne dass sich irgendwelche Symptome bei den Tieren zeigen.
Aus dem NOEL-Wert wird ein ADI-Wert (erlaubte tägliche
Höchstaufnahmemenge) ermittelt. Der ADI-Wert wird ermittelt, indem die
für Ratten ermittelte Menge auf das Gewicht eines Menschen hochgerechnet
wird.
Um das Risiko weiter zu minimieren, wird der Wert durch einen
Sicherheitsfaktor geteilt. Dieser beträgt meist 10 oder 100. Durch den
Sicherheitsfaktor soll zudem sichergestellt werden, dass auch
empfindliche Personen wie Kinder oder Kranke durch die Grenzwerte für
Trinkwasser ausreichend geschützt werden.
Eine aussagekräftige Analyse des Trinkwassers auf Verunreinigungen mit Schadstoffen oder Keimen erfordert spezielle Labortechnik. Mit den Aquafinux Wasseranalysen testen Sie zuverlässig und in Eigenkontrolle die Qualität Ihres Trinkwassers.
Hierzu entnehmen Sie mit unseren praktischen Test-Kits ganz einfach selbst eine Probe aus Ihrem Wasserhahn oder Brunnen und senden diese in unser Labor. Im Anschluss erhalten Sie ein verständliches und detailliertes Ergebnis Ihrer Wasserprobe.
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