Medikamente im Trinkwasser: Die unsichtbare Gefahr für Mensch und Natur
Medikamente im Trinkwasser sind keine Seltenheit. Nach Ansicht von Umweltexperten sind Arzneimittelrückstände ein wachsendes Problem, das jede Bürgerin und jeden Bürger betrifft. Doch woher stammen sie und wie gelangen die Medikamente ins Trinkwasser? Mehr dazu erfahren Sie in diesem Beitrag!
Es ist klar, geschmacks- und geruchsneutral: Die Rede ist von Wasser, das in Deutschland doch eigentlich besonders sauber und rein sein sollte. Leider sieht die Realität oft anders aus:
💡 Mehr als 150 Wirkstoffe wurden bislang in Seen, Bächen und Flüssen nachgewiesen – Tendenz steigend.
Laut Umweltbundesamt handelt es sich nicht nur um Schmerzmittel, Betablocker und Blutdrucksenker; auch Röntgenkontrastmittel und Antibiotika sind im Trinkwasser enthalten.
Das größte Problem ist die konventionelle Tierhaltung, jedoch können die Medikamente auch über die Toilette im Trinkwasser landen.

Obwohl wir es täglich trinken, stellt sich kaum jemand die Frage, wie Medikamente ins Trinkwasser gelangen können. Immerhin schmeckt und riecht man sie nicht. Doch auch wenn sie für das menschliche Auge unsichtbar bleiben, sind Arzneimittelrückstände dennoch da. Sie gelangen über vielerlei Wege ins Trinkwasser:
➀ Durch intensive Tierhaltung:
Die Tierhaltung spielt bei der Verunreinigung unseres Trinkwassers eine
große Rolle. Denn: Um Erkrankungen zu vermeiden, werden die Tiere mit
Medikamenten behandelt. Aufgrund von Ausscheidungen gelangt ein großer
Teil der Medikamente ins Grundwasser.
➁ Durch intensive Landwirtschaft:
Dass es vermehrt Medikamente im Grundwasser gibt, liegt auch am
vermehrten Einsatz von Stalldünger, der nicht nur mit Medikamenten,
sondern auch mit Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden angereichert ist.
➂ Durch Fischzucht: Hormone und Antibiotika kommen auch bei der Fischzucht zum Einsatz, indem sie direkt in das Wasser gespritzt werden.
➃ Durch Ausscheidungen:
Immer mehr Menschen nehmen Medikamente. Hätten Sie gewusst, dass ein
Großteil der Medikamente im Grundwasser landet? Das ist tatsächlich der
Fall, weil der Körper nur einen Teil der Medikamente verwerten kann. Den
Rest scheiden wir einfach aus.
➄ Durch unsachgemäße Entsorgung:
Leider sind Apotheken seit 2009 nicht mehr verpflichtet, abgelaufene
oder ungenutzte Medikamente wieder zurückzunehmen. Dadurch wissen viele
Verbraucher nicht, wie sie ihre Medikamente entsorgen können. Oft landen
diese dann in der Toilette.
Auch wenn unsere Seen, Flüsse und Bäche als besonders sauber gelten, gelangen immer mehr Medikamente in das Trinkwasser. Vor allem dann, wenn Verbraucher ihre Medikamente entsorgen und sie einfach in die Toilette werfen. Dass die meisten Medikamente chemisch sehr stabil sind, damit sie im Körper ihre Wirksamkeit entfalten können, ist ein großes Problem, da sie im Grundwasser nur langsam abgebaut werden und somit noch lange nachweisbar sind. Kläranlagen können diese Rückstände nicht vollständig herausfiltern, weshalb Medikamente wie die folgenden in den Wasserkreislauf gelangen:
➥ Schmerzmittel (Diclophenac),
➥ Antibiotika (Chloramphenicol, Sulfamethoxazol,
➥ Betablocker (Metoprolol),
➥ Kontrastmittel,
➥ Zytostatika,
➥ Psychopharmaka,
➥ Medikamente aus der Veterinärmedizin,
➥ Gestagene
Immerhin - Die Arzneimittelrückstände im Trinkwasser sind bisher gering, da unser Leitungswasser strengen Kontrollen unterliegt. Dennoch kann nicht vollständig verhindert werden, dass mit dem Trinkwasser auch Reste von Medikamenten aufgenommen werden.
Man vermutet, dass Arzneimittel im Trinkwasser sich durchaus negativ auf die Gesundheit auswirken können. Aufgrund der hohen Konzentration an Medikamenten im Grundwasser treten zum Beispiel immer öfter Resistenzen gegenüber bestimmten Arzneimitteln auf. Nicht nur das: Auch leiden die in den Gewässern lebenden Tiere darunter.
Bei verschiedenen Tierarten können Schmerzmittel, Hormone und andere Medikamente zu folgenden Problemen führen:
➤ einer Schädigung der inneren Organe
➤ krankhaften Veränderungen und Missbildungen
➤ Verhaltensstörungen,
➤ Orientierungslosigkeit
➤ Fruchtbarkeitsstörungen
➤ Verweiblichung von Fischen
ℹ Problematisch ist dabei, dass man die Medikamentenrückstände auch über die Ernährung aufnimmt, wenn man des Öfteren Fisch isst.
Arzneimittel im Trinkwasser können ausschließlich im Labor nachgewiesen werden. Aufgrund der modernen Technik und der empfindlichen Analysemethoden lassen sich heute extrem niedrige Konzentrationen problemlos mit einem speziellen Wassertest auf Medikamente bestimmen.
Die hochwertige Analyse von Test-Wasser bietet Ihnen einen zuverlässigen Nachweis besonders häufig verwendeter Medikamente.
Einen bewährten Schutz vor Arzneimitteln im Trinkwasser gibt es bislang noch nicht. In erster Linie ist die Politik gefordert, die Wasseraufbereitung mithilfe von modernen Techniken zu verbessern, damit Medikamentenrückstände im Trinkwasser noch besser herausgefiltert werden können.
Zusätzlich können Sie als Verbraucher etwas tun, um Arzneimittelrückstände im Trinkwasser zu minimieren, indem Sie...
➥ ... abgelaufene oder nicht verwendete Medikamente in Apotheken abgeben, welche die Arzneimittel anstandslos zurücknehmen,
➥ ... Medikamente nicht in der Toilette, sondern im Restmüll entsorgen,
➥ ... Aktivkohlefilter oder Umkehrosmoseanlagen zur Reinigung des Trinkwassers verwenden,
➥ ... mit Ihrem behandelnden Arzt die Einnahme von Medikamenten ausführlich besprechen.
Medikamentenrückstände im Trinkwasser können langfristig zu einem immer größer werdenden Problem werden. Nicht unbedingt hauptsächlich für den Menschen, sondern gerade auch für Tiere und unsere Umwelt.
Die aus unsachgemäßen Entsorgungen, intensiver Landwirtschaft und Nutzhaltung stammenden Medikamente reichern sich vor allem im Abwasser an. Das Trinkwasser, welches vom örtlichen Wasserversorger kommt, ist in aller Regel unbedenklich, auch im Hinblick auf Medikamente, Arzneimittelrückstände. Vor allem geht es um Achtsamkeit im Umgang mit der Entsorgung und dem Einsatz, um sich auch langfristig vor Medikamentenrückständen zu schützen. Spezielle Aktivkohlefilter und Umkehrosmoseanlagen können dann sinnvoll sein, wenn eine Erhöhung vermutet wird oder besteht. Wer den Verdacht auf erhöhte Werte im Trinkwasser hat, kann durch unsere Wasseranalysen für sich selbst einen Blick tief in die Wasserqualität werfen.
Andererseits könnten aufwendigere Kläranlagen für eine noch bessere Filterung des Trinkwassers sorgen.
Ärzteblatt: Arzneimittelrückstände im Wasser: Vermeidung und Elimination
Umweltbundesamt: Arzneimittel-Wirkstoffe im Trinkwasser
DVGW: Arzneimittelrückstände im Wasserkreislauf
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland: Hormonaktive Substanzen und Arzneimittel
Institut für Produktqualität: Arzneimittelrückstände im Trinkwasser
Gesundheit.de: Trinkwasserbelastung durch Medikamente
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