Bonn - Blei im Trinkwasser

Die Zeitung Generalanzeiger Bonn hat am 11.07.17 einen Fall bezüglich Blei im Trinkwasser gemeldet. Eine 70-jährige Frau hat über mehrere Jahre Blei über den Genuss Ihres Leitungswassers aufgenommen und hat gesundheitliche Probleme.


Bonn - Blei im Trinkwasser

Bleirohre – gesundheitsschädigend

Die Frau hat seit geraumer Zeit gesundheitliche Beschwerden. Nach einer Untersuchung Ihres Bluts erfuhr sie, dass ihr Blut einen erhöhten Bleigehalt aufwies, höher als der normale Wert. Das Umweltbundesamt gibt einen normalen Referenzwert von 70 Mikrogramm für Frauen an. Die Blutabnahme bei der Frau ergab einen Bleigehalt von 102,7 Mikrogramm. Es stellte sich heraus, dass in ihrer Wohnung, bzw. im gesamten Haus nach wie vor Bleirohre die Wohnungen mit Trinkwasser versorgten. Die Frau trank dementsprechend sieben Jahre lang mit Blei belastetes Wasser.

Der Vermieter, die LEG Immobilien AG, ließ das Trinkwasser vom Bonner Hygiene-Institut 2014 untersuchen. Von dem Ergebnis habe die Mieterin aber nie erfahren. Die 70-Jährige ließ sich von einem weiteren Arzt untersuchen. Dieser habe ihr die Diagnose Bleienzephalopathie gestellt, eine Schädigung des Gehirns verursacht durch Blei.


  Bleirohre sind seit 1973 verboten

Da Blei im Trinkwasser eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, ist der Einsatz von Bleirohren in der Wasserinstallation seit 1973 verboten. Häuser, die vor 1973 gebaut wurden, können noch immer Bleirohre enthalten. Seit Dezember 2013 gilt der Grenzwert von 0,01 Milligramm (umgerechnet sind das 10 Mikrogramm). Die Frau hat dementsprechend mit 102,7 Mikrogramm mehr als die zehnfache Menge Blei im Blut als der Grenzwert vorgibt.

Wasserversorger und Gebäudeeigentümer sind zwar verpflichtet, den Grenzwert von Blei im Trinkwasser nicht zu überschreiten, doch leider ist dies bis heute nicht in allen Gebäuden der Fall. Auch wenn das Trinkwasser unter Berücksichtigung des Grenzwertes im Gebäude ankommt, so kann die Wasserqualität durch den Einsatz von Rohren und Armaturen beeinflusst werden.

  Blei im Trinkwasser – nach wie vor ein Thema

Das Institut für Hygiene und öffentliche Gesundheit am Uniklinikum Bonn teilt mit, dass Blei nach wie vor jede Woche Thema ist. Das Uniklinikum untersucht regelmäßig Wasserproben von Privatleuten, um zu überprüfen, ob das Wasser womöglich einen erhöhten Bleigehalt aufweist. Leider ergeben sich dabei teilweise Werte jenseits des Grenzwertes.

Nach eigenen Angaben unterhält die LEG Immobilien AG 2285 Wohnungen in Bonn, in 260 befinden sich nach wie vor Bleileitungen. Es sei davon auszugehen, dass das Wasser bezüglich des Bleigehalts nicht unter dem Grenzwert liege, sollte man das Wasser (Stagnationswasser) nicht vorher etwas ablaufen lassen, teilt die LEG Sprecherin mit. An der Instandsetzung der Wasserrohre würde sukzessive gearbeitet werden. Aufgrund der umfangreichen Sanierungsarbeiten müssen Mieter zwischenzeitlich in Ersatzwohnungen umziehen.

  FAZIT:

Auch Sie sollten in Erfahrung bringen, ob sich in Ihrem Haus/in Ihrer Wohnung möglicherweise noch Bleirohre befinden. Der Zeitpunkt, wann das Gebäude erbaut wurde, kann ein erster Hinweis sein. Informieren Sie sich bei Ihrem Vermieter oder Gebäudeeigentümer. Lassen Sie in jedem Fall, dass Wasser erst etwas ablaufen bis kühles Wasser aus dem Hahn kommt. Auf diese Weise verhindern Sie, dass Sie das Stagnationswasser trinken. Gewissheit, ob und wie stark Ihr Leitungswasser mit Blei belastet ist, kann nur durch eine Wasseranalyse im Labor ermittelt werden.

 


Referenz:

http://www.general-anzeiger-bonn.de/bonn/stadt-bonn/Blei-in-Bonner-Trinkwasser-noch-immer-eine-Gefahr-article3601846.html
Erfahren Sie in diesem Blog-Beitrag mehr, wie Sie Bleirohre erkennen können: Blog Bleirohre erkennen

 

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